Darüber, daß man es vor 500 Jahren mit der Schreibweise von Familiennamen nicht so genau nahm (wenn es überhaupt welche gab), stand hier schon was geschrieben. Genauso wie über die frappierende Ähnlichkeit der Vornamen der Familie Gellern, die im sechzehnten Jahrhundert in Celle bei Hannover lebte und denen ihrer Nachkommen, der Gellerns, die im einundzwanzigsten Jahrhundert in Minden an der Weser lebten. Continue reading Gellermanns Krug
Category Archives: 18tes Jahrhundert
Mord und Totschlag!
Mir fehlen die Worte!
„Die Ehefrau des Ratsdieners Gellern stößt den alten Raulf Lippmann von der Treppe, daß er auf den Steinen am Kopfe verwundet wird, worauf er am 9. Tage stirbt; die Sektion des Kadavers wird von dem Drosten und Amtsschreiber allein besorgt (anstatt des Amtsmanns)“
Regierungsarchiv der Fürstbischöfe zu Hildesheim 1745/46
Quelle: Archivinformationssystem Niedersachsen
Torbogen in Detmold
In Ortsteil Heidenoldenburg der ostwestfälisches Stadt Detmold befindet sich ein historischer Torbogen aus dem achtzehnten Jahrhundert mit der Inschrift:
„ICH BIN JUNG GEWESEN UND ALT WORDEN UND HABE NOCH NIE GESEHEN DEIN GERTEN VERLASSEN ODER SEINEN SAAMEN NACH BROT GEHEN ER IST ALLE ZEIT BARMHERZIG UND LEIHET GERN UND SEIN SAAME WIRD GESEGNET SEIN LAS VOM BOSEN UND THUE GUTS UND BLEIBE IMMERDAR . P . S . M . 37 . CHRISTSTOFFEL WIND UND ANNA MARIA LISABET GELLERN HABEN DIS HAUSS LASSEN BAUEN ANNO 1734 D 29 IUNIUS
MEISTER KORDT HENRICH KROHME“
Quelle: Hans-Christian Schall – Dr. Nicolas Rügge, Hausinschriften in Heidenoldendorf
Bislang war in Vergessenheit geraten, daß im Kreis Detmold wohl mehrere Vorfahren der Familie Gellern gelebt haben müssen. So gibt es im Orteil Pivitsheide sogar eine kleine Straße mit dem Namen Gellernweg.
Ich hätte es ja beinahe abgeschraubt!
Rainer Gellern
Peter von Gellern
Peter von Gellern stellt das Bindeglied zwischen dem, auf einem Gutshof bei Celle lebenden Teil der Familie und der, später in und um Minden an der Weser lebenden, Familie Gellern dar. Um 1732 auf dem Gutshof in Lachendorf im Amt Beedenbostel bei Celle geboren, diente er bis zu seiner Dimission im Jahr 1763 als Soldat, unter anderem auch unter Georg III von England. Es ist davon auszugehen, daß er am 1. August 1759 an der Schlacht bei Minden beteiligt war. Die Schlacht bei Minden war eine der wichtigsten Schlachten des siebenjährigen Krieges, durch deren Ausgang nicht nur Schlesien an die Preußen fiel, sondern auch die Machtverhältnisse zwischen England und Frankreich in Nordamerika grundlegend geklärt wurden.
Lehnsherren des Gutes der Familie von Gellern in Lachendorf bei Celle waren übrigens seit dem frühen sechzehnten Jahrhundert die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Dieses, auch Kurhannover genannte Herzogtum kämpfte in einer Koalition mit Großbritannien, Preußen und Hessen-Kassel in der Schlacht bei Minden gegen ein französisch-sächsisches Heer.
Peter von Gellern erhielt im Jahr 1763 seine Entlassungspapiere von Georg III, heiratete eine Catharina Maria Waltemathe, wurde Lehrer in dem kleinem Ort Todtenhausen, unweit des Schlachtfelds der Schlacht bei Minden (in der Karte oben rechts) und verstarb nach 1801. Sein Sohn Carl Heinrich Gellern kam im Jahr 1767, acht Jahre nach der Schlacht bei Minden, ebenfalls in Todtenhausen zur Welt.
Peter von Gellern ist der letzte, schriftlich verbürgte Gellern, der den Titel „von“ im Namen trug.
Das Foto zeigt Aaron Gellern (zweiter von links) während eines Reaanctments anlässlich der 250-Jahr-Feier der Schlacht bei Minden in historischer Uniform.
Rainer Gellern
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