Category Archives: 19tes Jahrhundert

Gellermanns Krug

Darüber, daß man es vor 500 Jahren mit der Schreibweise von Familiennamen nicht so genau nahm (wenn es überhaupt welche gab), stand hier schon was geschrieben. Genauso wie über die frappierende Ähnlichkeit der Vornamen der Familie Gellern, die im sechzehnten Jahrhundert in Celle bei Hannover lebte und denen ihrer Nachkommen, der Gellerns, die im einundzwanzigsten Jahrhundert in Minden an der Weser lebten. Continue reading Gellermanns Krug

Was ist ein Kanton-Maire?

1807 bis 1813 installierte Napoleon Bonaparte  das Königreich Westphalen (mit „ph“ und nicht mit „f“ wie die Landschaft, oder das gleichnamige Fußballstadion) und gliederte es in Verwaltungseinheiten, die sogenannten Distrikte, die sich ihrerseits in Kantone unterteilten.

In einem dieser Distrikte, dem Distrikt Rinteln in der Verwaltungseinheit Leine,  lag, etwa fünf Kilometer südöstlich von Minden an der Weser, der Kanton Hausberge.  Er zählte 6627 Einwohner und umfasste 2,67 Quadratmeilen. (Da hat uns dieser Korse dankenswerterweise den Kilometer gebracht, aber ausgerechnet hier wird das Flächenmaß in Meilen angegeben. Paradox!)

Im Jahr 1810 übte Carl Heinrich Gellern einer unserer direkten Vorfahren die Funktion des Kanton-Maire im Kanton Hausberge aus.

Kanton-Maire übersetzt man also vermutlich am Besten mit einem Kreisbürgermeister. Wieder was gelernt! 😉

Aus dieser Zeit ist übrigens eine kleine Büste erhalten geblieben, die Jürgen Gellern freundlicherweise fotografiert hat (siehe oben)

Rainer Gellern.

Aux Armes Et Caetera

Von und Zu

Mitte des neunzehnten Jahrhunderts erschien das Neue Preussisches Adels-Lexicon„. Es wurde „bearbeitet von einem Vereine von Gelehrten und Freunden der vaterländischen Geschichte unter dem Vorstande des Freiherrn L. v. Zedlitz-Neukirch“ Ein Verein, der es sich zur Mammutaufgabe gemacht hatte den kompletten preußischen Adelsstand inklusive Niederem und Bauernadel, der offenbar in die Tausende ging, zu katalogisieren. Das Werk umfasst 4 Bände plus einen Ergänzungsband. Continue reading Von und Zu

Carl Heinrich Gellern

Carl Heinrich Gellern war der Sohn von Peter von Gellern und bereits bürgerlich. Er diente bis 1794 als Feldwebel im „Schladenschen Regiment zu Fuß“. Dabei handelte es sich um ein altpreußisches Infanterieregiment, das den Namen dem preußischen Generalleutnant Carl Friedrich Gottlieb von Schladen verdankte, und seit 1755 in Minden an der Weser stationiert war.

1794 erhielt er sein  Patent als Seconde-Leutnant und bekam 1806, das Regiment trug inzwischen den Namen Lettow und die Nr.41, durch Kapitulation vor Napoleon, seine Entlasspapiere und das Patent als Captain (Hauptmann).

Anschließend wurde er, noch unter napoleonischer Herrrschaft Kanton-Maire des Örtchens Hausberge, östlich der Porta Westfalica bei Minden. Später, in preußischer Zeit übernam er die Funktion eines „Amtmanns“.

Er ließ sich, obwohl  „nach seiner imponirenden  Gestalt und seinem gesunden Aussehen ein kräftiger Greis zu nennen“, im Alter frühzeitig pensionieren und starb am 27.03.1837 während eines Gottesdienstes an einem Schlaganfall.
Oben: Pokal anlässlich seines 50 jährigen Dienstjubiläums
Rainer Gellern
Quellen:

Franz Ferdinand Gellern

Vermutlich der einflussreichste Vorfahr im neunzehnten Jahrhundert. Und einer der ersten bürgerlichen.

Franz Ferdinand Gellern (* 15. Januar 1800 in Hausberge; † 6. März 1879 in Minden) wurde als Sohn von Carl Heinrich Gellern und seiner Frau Christine Wilhelmine (geb. Klostermann) geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1821 wurde er Mitglied des Corps Guestphalia Bonn. 1822 schloss er sich dem Corps Guestphalia Heidelberg an. Er war ab 1824 zunächst Assessor am Patrimonialgericht Petershagen, heiratete im Jahr 1833 Flora Elise Stammelbach und wurde später Kreisgerichtsrat in Minden. 1845 verlieh ihm Friedrich Wilhelm IV. den Titel eines Justizrats.

Gellern zog 1848 als Abgeordneter der Stadt Minden in die Preußische Nationalversammlung ein und schloss sich der Harkort Fraktionan.

Rainer Gellern

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