
Der Name Gellern taucht das erste Mal im frühen sechzehnten Jahrhundert in den Kirchenbüchern der kleinen, nordwestdeutschen Gemeinde Lachendorf bei Celle auf. Interessanterweise noch mit dem Titel „von“ vor dem Namen, beziehungsweise, noch in einer älteren Schreibweise als „Geldern“, also „von Geldern“ geschrieben. Diese Schreibweise verschwindet bei uns später vollends, wird zu „von Gellern“ und später schlicht zu Gellern. Wir können also davon ausgehen daß der Ursprung unseres Familiennamens auf einen, oder mehrere, schriftliche Übertragungsfehler aus dieser Zeit zurückzuführen ist. Das sind drei glückliche Zufälle auf einmal:
Erstens: alle Menschen, die in der Zeit danach den Namen Gellern trugen, müssen untereinander verwandt sein und die Zahl der Vorfahren bleibt, bei bis heute geschätzten, fünfzehn nachfolgenden Generationen einigermaßen überschaubar.
Zweitens: die Namensentstehung, die sogenannte Onomastik führt geografisch zu dem (heute) kleinen, niederrheinischen Städtchen Geldern und so kann man sicherlich auf frühere familiäre Wurzeln viel weiter westlich spekulieren.
Drittens: Die Quellen sind noch aus einer Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg erhalten geblieben, ein Umstand, der nicht selbstverständlich ist.
Und die Tatsache, daß die Famile von Gellern als Pächter zunächst eine Ziegelei bewirtschaftete und sich zudem vermutlich zum niederen Adel zählen konnte führt, nicht zu letzt viertens dazu, daß durch einigen Einfluß und zwischendurch auch etwas Wohlstand, bis heute zahlreiche Quellen erhalten geblieben sind. Fazit: würde ich Meier heißen, und einer Familie von bettelarmen Köhlern entstammen, wäre vermutlich nichts Überliefertes vorhanden und ich könnte mich jetzt um meine eigene, höchst lebendige Familie kümmern, Bier trinken, oder Rad fahren, statt hier desorientiert im Staub der Vergangenheit herum zu irren.
Rainer Gellern